Analoge Fotografie ist spannend! Welche Bilder sind gelungen, welche nicht? Freude und Enttäuschung liegen nahe beieinander. Die zufälligen Ergebnisse sind dabei die, welche ich am meisten mag.
Eine alte analoge Kamera macht nichts automatisch. Man muss sich angewöhnen, geduldig alle Einstellungen selbst vorzunehmen.
Nach dem Auslösen kann man das Bild nicht sofort live betrachten. Das erfordert mehr Konzentration und Vorstellungsvermögen beim Blick durch den Sucher. Aber genau das bietet auch Raum für Kreativität!
Für viele junge Menschen ist das Fotografieren mit einer analogen Kamera eine Möglichkeit, eine vergangene Zeit zu erleben und sich mit der Geschichte der Fotografie auseinanderzusetzen.
Das Analogbild hat durch die Körnung des Films eine andere Textur und durch die verwendeten Chemikalien eine andere Farbdynamik als digitale Fotos.
Eine Landschaft wird auf dem Bild nie so schön, wie in der eigenen Erinnerung, sondern nur so, wie sie in den Sucher passt.
Eine Landschaft soll Stimmung haben, aber selten ist eine Stimmung fotogen. Deshalb sind die schönsten Landschaften fotografisch kaum mit nach Hause zu bringen. Eine Landschaft lässt sich abbilden, wenn man in ihr ein Teil findet, welches nicht nur Motiv, sondern typisch für das Ganze ist.
Ein Landschaft die glücklich macht ist oft die Summe eines Rundum. Ein Weitwinkel bringt mehr Rundum, macht aber alles kleiner.
Ein Portrait sieht man immer von zwei Seiten: Von der anderen Seite sieht es der Fotograf. Und der strebt zum guten Bild. Die Fotografierte will "ähnlich" sein, bedeutet "schön", bestenfalls "jünger". Der Fotografierte möchte "bedeutend" sein. Wer mit der Portraitfotografie Geld verdienen will, muss Abbilder schaffen, die genau so aussehen, wie der oder die Fotografierte es von sich glaubt.
Wer kein Geld dafür bekommt, kann sich Kunst erlauben. Kunst kann trotzdem ähnlich sein!
„Man nähert sich auf leisen Sohlen, auch wenn es sich um ein Stillleben handelt. Auf Samtpfoten muss man gehen und ein scharfes Auge haben. Kein Blitzlicht, das versteht sich wohl, aus Rücksicht vor dem Licht, selbst wenn es dunkel ist. Andernfalls wird der Photograph unerträglich aggressiv. Das Handwerk hängt stark von den Beziehungen ab, die man mit den Menschen herstellen kann. Ein Wort kann alles verderben, alle verkrampfen und machen dicht.“
Henri Cartier-Bresson
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